Ich war auf einmal so begeistert davon, dass ich jetzt machen konnte, was ich wollte, dass ich vor lauter Begeisterung überhaupt nichts machte.
Wolfgang Herrndorf in TschickVerrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.
VerrücktheitWolfgang Herrndorf, Bilder deiner großen LiebeAlles sinnlos. Auch die Liebe. Carpe diem.
Wolfgang Herrndorf in TschickDenn man kann die Luft nicht ewig anhalten, aber doch ziemlich lange.
Wolfgang Herrndorf in TschickBei uns gab es nur Ethik, und in der Klasse waren sechzehn Atheisten inklusive mir, und auch die, die Protestanten waren, die haben nicht wirklich an Gott geglaubt. Glaube ich. Jedenfalls nicht so, wie Leute daran glauben, die wirklich an Gott glauben, die keiner Ameise was zuleide tun können oder sich riesig freuen, wenn einer stirbt, weil er dann in den Himmel kommt. Oder die mit einem Flugzeug ins World Trade Center krachen. Die glauben wirklich an Gott.
AtheismusWolfgang Herrndorf in TschickDann sind wir Hand in Hand vom Tennisplatz nach Hause, weil meine Mutter nicht mehr Auto fahren konnte. Ich hab ihre schwere Sporttasche getragen, und sie hat zu mir gesagt: "Du kannst nicht viel von deiner Mutter lernen. Aber das kannst du von deiner Mutter lernen. Erstens, man kann über alles reden. Und zweitens, was die Leute denken ist scheißegal."
Das hat mir sofort eingeleuchtet. Über alles reden. Und scheiß auf die Leute.
Zweifel sind mir erst später gekommen. Keine Zweifel am Prinzip. Aber Zweifel, ob es meiner Mutter wirklich so scheißegal war.