Zitate und Sprüche aus No & ich

Zitate und Sprüche aus No & ich

No & ich ist ein 2007 erschienener Roman (im Original: No et moi) der französischen Soziologin Delphine de Vigan.

Bevor ich No kennenlernte, dachte ich, Gewalt, das seien Schreie, Schläge, Krieg und Blut, jetzt weiß ich, dass Gewalt auch im Schweigen sein kann, dass sie manchmal nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Gewalt ist diese Zeit, die die Wunden verdeckt, die unerbittliche Abfolge der Tage, die Unmöglichkeit einer Rückkehr in die Vergangenheit. Gewalt ist das, was wir nicht begreifen, sie schweigt, sie zeigt sich nicht. Gewalt ist, was sich nicht erklären lässt, was für immer undurchsichtig bleibt.
4
Ich bedauere oft, dass man die ausgesprochenen Worte nicht ausradieren kann wie auf dem Papier, dass es keinen Spezialstift gibt, den man in der Luft schwenkt, um die Worte auszustreichen, bevor sie gehört werden können.
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'Ich weiß, aber...'
'Genau, das ist das Problem, die Abers. Wegen der Abers tut man nie was.'
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Ich weiß, manchmal ist es besser, so zu bleiben, in seinem Inneren und verschlossen. Denn ein Blick kann genügen, und man gerät ins Schwanken, es muss nur jemand die Hand ausstrecken, und man spürt plötzlich, wie schwach man ist, wie verwundbar, und dann bricht alles zusammen wie eine Streichholzpyramide.
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Das Leben ist ungerecht, mehr ist dazu nicht zu sagen.
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Bücher haben Kapitel, um die einzelnen Phasen sauber zu trennen, um zu zeigen, dass die Zeit vergeht oder die Lage sich weiterentwickelt, und manchmal sogar Teile mit verheißungsvollen Titeln, "Begegnung", "Hoffnung", "Ende", sie sind wie Bilder. Doch im Leben gibt es gar nichts, keine Titel, keine Warntafeln oder Hinweisschilder, kein "Achtung – Gefahr", "häufiger Steinschlag" oder "drohende Desillusionierung". Im Leben ist man ganz allein in seinem Kostüm, und es ist eben Pech, wenn es ganz zerrissen ist.
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In Wahrheit sind die Dinge, wie sie sind. Die Wirklichkeit gewinnt immer die Oberhand, und die Illusion rückt in die Ferne, ohne dass wir es merken. Die Wirklichkeit hat immer das letzte Wort. Monsieur Marin hat recht, man darf nicht träumen. Man darf nicht hoffen, die Welt verändern zu können, denn die Welt ist viel stärker als wir.
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Wir sind imstande, sechshundert Meter hohe Wolkenkratzer zu bauen, Untersee-Hotels und künstliche Inseln in Palmenform, wir sind imstande, ''intelligente'' Baumaterialien zu entwickeln, die organische und anorganische Schmutzpartikel aus der Luft aufnehmen, wir sind imstande, selbstständig agierende Staubsauger zu erfinden und Lampen, die ganz von selbst angehen, wenn man nach Hause kommt. Wir sind imstande, Leute am Rand des Autobahnrings leben zu lassen.
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Ich hörte sie weinen, es war wie ein Schluchzen der Wut und der Ohnmacht, ein zugleich durchdringender und heiserer Klang, unerträglich, ein Klang, wie er nur in der Stille entstehen kann, wenn man sich selbst allein glaubt.
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