"Siehst Du, Momo", sagte er, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!"
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!"
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, dass er hungrig wurde oder fror -
Wer niemals heimlich im Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil der Vater oder die Mutter oder sonst irgendeine Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen so früh aus den Federn sollte -
Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen musste von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien -
Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.
Wer niemals heimlich im Schein einer Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat, weil der Vater oder die Mutter oder sonst irgendeine Person einem das Licht ausknipste mit der gutgemeinten Begründung, man müsse jetzt schlafen, da man doch morgen so früh aus den Federn sollte -
Wer niemals offen oder im geheimen bitterliche Tränen vergossen hat, weil eine wunderbare Geschichte zu Ende ging und man Abschied nehmen musste von den Gestalten, mit denen man gemeinsam so viele Abenteuer erlebt hatte, die man liebte und bewunderte, um die man gebangt und für die man gehofft hatte, und ohne deren Gesellschaft einem das Leben leer und sinnlos schien -
Wer nichts von alledem aus eigener Erfahrung kennt, nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat.
Dieses Geheimnis ist die Zeit. Es gibt Kalender und Uhren, um sie zu messen, aber das will wenig besagen, denn jeder weiß, dass einem eine einzige Stunde wie eine Ewigkeit vorkommen kann, mitunter kann sie aber auch wie ein Augenblick vergehen – je nachdem, was man in dieser Stunde erlebt. Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.
Wenn wir ganz und gar aufgehört haben Kinder zu sein, dann sind wir schon tot.
Es gibt viele Arten von Einsamkeit, aber Momo erlebte eine, die wohl nur wenige Menschen kennengelernt haben, und die wenigsten mit solcher Gewalt.
If you stop to think about it, you’ll have to admit that all the stories in the world consist essentially of twenty-six letters. The letters are always the same, only the arrangement varies. From letters words are formed, from words sentences, from sentences chapters, and from chapters stories.
You wish for something, you've wanted it for years, and you're sure you want it, as long as you know you can't have it. But if all at once it looks as though your wish might come true, you suddenly find yourself wishing you had never wished for any such thing.
Und schließlich, weitere drei Tage später, traf auch der Felsenbeißer Pjörnrachzarck ein. Er kam zu Fuß dahergestampft, denn er hatte in einem plötzlichen Anfall von Heißhunger sein steinernes Fahrrad aufgegessen - als Reiseproviant sozusagen.
Einen Erwachsenen nennt man jenes Krüppelwesen, das in einer entzauberten Welt so genannter Tatsachen existiert.
Auf einem Dampfer, der in die falsche Richtung fährt, kann man nicht sehr weit in die richtige Richtung gehen.
Human passions have mysterious ways, in children as well as grown-ups. Those affected by them can’t explain them, and those who haven’t known them have no understanding of them at all.
Man darf von jeder Tür in den literarischen Salon treten: aus der Gefängnistür, aus der Irrenhaustür oder aus der Bordelltür. Nur aus einer Tür darf man nicht kommen, aus der Kinderzimmertür.
Once someone dreams a dream, it can't just drop out of existence. But if the dreamer can't remember it, what becomes of it? It lives on in Fantastica, deep under earth. There are forgotten dreams stored in many layers. The deeper one digs, the closer they are. All Fantastica rests on a foundation of forgotten dreams.
Kehr um Kehr um geh fort geh fort
zu keiner Zeit an keinem Ort
darfst Du mich treffen Lass es sein
gerade dir und dir allein
muss ich den Weg verwehren
Kehr um, lass dich belehren
zu keiner Zeit an keinem Ort
darfst Du mich treffen Lass es sein
gerade dir und dir allein
muss ich den Weg verwehren
Kehr um, lass dich belehren
Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.
Eine Zigarette ist wie ein rascher Flirt, eine Zigarre wie eine anspruchsvolle Geliebte, die Pfeife aber ist wie eine Ehefrau.
Da streckte das Baby seine kleine schwarze Hand mit den rosa Handballen nach ihm aus und Lukas ergriff sie behutsam mit seiner großen schwarzen Hand und sagte:
"Hallo, Jim!"
Und Jim lachte.
Von diesem Tag an waren sie Freunde.
"Hallo, Jim!"
Und Jim lachte.
Von diesem Tag an waren sie Freunde.
König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte hatte zwei Untertanen - wenn man einmal von Lukas absieht, der eigentlich kein Untertan war, sondern Lokomotivführer.
Wozu ist denn in einem so kleinen Land eine Lokomotive notwendig? Nun, ein Lokomotivführer braucht eben eine Lokomotive, denn was sollte er sonst führen? Vielleicht einen Fahrstuhl? Aber dann wäre er ein Fahrstuhlführer. Und ein richtiger Lokomotivführer will Lokomotivführer sein und sonst gar nichts. Außerdem gab es auf Lummerland auch gar keinen Fahrstuhl.
Das Land, in dem Lukas der Lokomotivfhrer lebte, hieß Lummerland und war nur sehr klein. Es war sogar ganz außerordentlich klein im Vergleich zu anderen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland oder Afrika oder China. Es war ungefähr doppelt so groß wie unsere Wohnung und bestand zum größten Teil aus einem Berg mit zwei Gipfeln, einem hohen und einem, der etwas niedriger war.
Dreizehn Mann saßen auf einem Sarg,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie soffen drei Tage, der Schnaps war stark,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie liebten das Meer und den Schnaps und das Gold.
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Bis einst alle dreizehn der Teufel holt,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie soffen drei Tage, der Schnaps war stark,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Sie liebten das Meer und den Schnaps und das Gold.
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
Bis einst alle dreizehn der Teufel holt,
Ho! Ho! Ho! - und ein Fass voller Rum.
People never seemed to notice that, by saving time, they were losing something else. No one cared to admit that life was becoming ever poorer, bleaker and more monotonous. The ones who felt this most keenly were the children, because no one had time for them any more. But time is life itself, and life resides in the human heart. And the more people saved, the less they had.
But time is life, and life exists in our hearts, and the more of it that the people saved, the less they actually had.
All the games were selected for them by supervisors and had to have some useful, educational purpose. The children learned these new games but unlearned something else in the process: they forgot to be happy, how to take pleasure in little things and last, but not least, how to dream.
Denn nach seiner Meinung kam alles Unglück der Welt von den vielen Lügen, den absichtlichen, aber auch den unabsichtlichen, die nur aus Eile oder Ungenauigkeit entstehen.
Now, for the first time ever, a story had escaped his control. It had taken on a life of its own, and all the imagination in the world would be insufficient to halt it. He felt numb.
"What's so clever about working hard ?" he said to Momo. "Anyone can get rich quick that way, but who wants to look like the people who've sold themselves body and soul for money's sake?"
Alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen, wird ist verloren.
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22Wie soll man den Faden des alten Lebens wieder aufnehmen? Wie soll es weitergehen, wenn du in deinem Herzen zu verstehen beginnst, dass es kein Zurück gibt? Es gibt Sachen, die selbst die Zeit nicht heilen kann. Mancher Schmerz sitzt zu tief und lässt einen nicht mehr los.