Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.
DankbarkeitJohann Wolfgang von GoetheWillst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.
KleinigkeitenJohann Wolfgang von GoetheEin Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein: –
Die müssen wohl beide
Füreinander sein.
Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange
Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.
Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern.
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
Wenn es Euch nicht von Herzen geht.
Die Kirche hat einen guten Magen,
Hat ganze Länder aufgefressen
Und doch noch nie sich übergessen.
Dem Hunde, wenn er gut gezogen,
Wird selbst ein weiser Mann gewogen.
Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,
Es findet uns nur noch als wahre Kinder.
Ein frei stehendes geräumiges Haus, in der Nachbarschaft von weitläufigen Gärten, im Sommer ein Paradies, auch im Winter höchst erfreulich.
DüsseldorfJohann Wolfgang von GoetheMein Leipzig lob ich mir!
Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.
Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein.
Männer, HeldenJohann Wolfgang von GoetheWas du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.
Johann Wolfgang von GoetheWir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen erblicken.
Fehler, SündeJohann Wolfgang von GoetheSo ist die Liebe beschaffen, daß sie allein Rechte zu haben glaubt und alle anderen Rechte vor ihr verschwinden.
LiebeJohann Wolfgang von GoetheAufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht.
EhrlichkeitJohann Wolfgang von GoetheGeschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.
Geschichten, SchreibenJohann Wolfgang von GoetheSturz von Kaiserreichen und Throne rühren mich nicht sehr an; ein Verbrannter Bauernhof - das ist eine wirkliche Tragödie.
Johann Wolfgang von GoetheEs gibt viele Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch.
VerständnisJohann Wolfgang von GoetheWenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.
Fragen & AntwortenJohann Wolfgang von GoetheJeder Jüngling sehnt sich so zu lieben,
Jedes Mädgen so geliebt zu seyn,
Ach, der heiligste von unsern Trieben,
Warum quillt aus ihm die grimme Pein?
Du beweinst, du liebst ihn, liebe Seele,
Rettest sein Gedächtniss von der Schmach;
Sieh, dir winkt sein Geist aus seiner Höhle:
Sei ein Mann und folge mir nicht nach.
Wie begrüßt ich so oft mit Staunen die Fluten des Rheinstroms,
wenn ich, reisend nach meinem Geschäft, ihm wieder mich nahte!
Immer schien er mir groß und erhob mir Sinn und Gemüte.
In dem Abendmahle sollen die irdischen Lippen ein göttliches Wesen verkörpert empfangen und unter der Form irdischer Nahrung einer himmlischen teilhaftig werden.
GründonnerstagJohann Wolfgang von GoetheKein Genuß ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurückläßt, ist bleibend.
ErinnerungenJohann Wolfgang von GoetheDie Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Denn was man schwarz auf weiß besitzt,
Kann man getrost nach Hause tragen.
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Glück ohne Ruh,
Liebe, bist du
Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; Führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn.
BerlinJohann Wolfgang von GoetheDein Geist wird dich leiten in jedem Augenblick das Rechte zu wirken.
KonfirmationJohann Wolfgang von GoetheWelche Regierung die beste sei? Diejenige, die uns lehrt, uns selbst zu regieren.
RegierungenJohann Wolfgang von GoetheGrau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.
HandelnJohann Wolfgang von GoetheDenn wir können die Kinder nach unserm Sinne nicht formen.
Kinder & Kindheit, ErziehungJohann Wolfgang von GoetheFrüher wurde im betrunkenen Zustand beraten und im nüchternen beschlossen - heute ist es umgekehrt.
AlkoholJohann Wolfgang von GoetheAls ich jung war, waren alle meine Glieder gelenkig bis auf eins. Jetzt, wo ich alt bin, sind alle meine Glieder steif, bis auf eins.
AlterJohann Wolfgang von GoetheBis Koblenz schwammen wir ruhig hinunter, und ich erinnere mich nur deutlich, dass ich am Ende der Fahrt das schönste Naturbild gesehen, was mir vielleicht zu Augen gekommen. Als wir gegen die Moselbrücke zu fuhren, stand uns dieses schwarze, mächtige Bauwerk kräftig entgegen; durch die Bogenöffnungen aber schauten die stattlichen Gebäude des Tals, über die Brückenlinie sodann das Schloss Ehrenbreitstein im blauen Dufte durch und hervor. Rechts bildete die Stadt, an die Brücke sich anschließend, einen tüchtigen Vordergrund; dieses Bild gab einen herrlichen, aber nur augenblicklichen Genuss, denn wir landeten.
KoblenzJohann Wolfgang von Goethe, 1792In einer Stadt wie Frankfurt befindet man sich in einer wunderlichen Lage, immer sich kreuzende Fremde deuten nach allen Weltgegenden hin und erwecken Reiselust.
Frankfurt am MainJohann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit IV, 18Eine Welt zwar bist du, o Rom, doch ohne die Liebe wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom.
RomJohann Wolfgang von Goethe, Römische ElegienDas freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist.
MannheimJohann Wolfgang von Goethe, Hermann und DorotheaIch sah Heidelberg an einem völlig klaren Morgen, der durch eine angenehme Luft zugleich kühl und erquicklich war. Die Stadt in ihrer Lage und mit ihrer ganzen Umgebung hat, man darf sagen, etwas Ideales.
HeidelbergJohann Wolfgang von Goethe, Tagebücher, 1797Wollte man die Herrlichkeit des Frühlings und seiner Blüten nach dem wenigen Obst berechnen, das zuletzt noch von den Bäumen genommen wird, so würde man eine sehr unvollkommene Vorstellung jener lieblichen Jahreszeit haben.
Johann Wolfgang von Goethe