Schließlich hatte er es ihr selbst ins Herz geschrieben. Ihren Stolz und ihre Abneigung gegenüber Fürstenblut
Cornelia Funke in TintenblutAbenteuer kann man doch nicht planen wie Ballett oder so was. Die warten um die Ecke und - zack! - plötzlich sind sie da!
Abenteuer, PläneCornelia Funke in Die Wilden HühnerEs gibt so viele magische Orte in Büchern, die man in echt niemals sehen kann, wie Hogwarts oder Mittelerde. Deshalb wollte ich eine Geschichte schreiben, die an einem Ort handelt, den Kinder tatsächlich sehen können.
There are so many magical places in books that you can't go to, like Hogwarts and Middle Earth, so I wanted to set a story in a place where children can actually go.
Cornelia FunkeEr küsste ihre Finger so sacht, als hätten seine Lippen noch nie etwas Schöneres berührt.
FingerCornelia Funke in Reckless - Lebendige SchattenDie Liebe ist eine tödliche Angelegenheit.
Cornelia Funke in Reckless - Lebendige SchattenBasta schimpfte ohne Unterbrechung vor sich hin, während er Meggie hinüber zur Kirche brachte. 'Auf die Zunge beißen? Seit wann fällt die Alte auf so etwas herein? Und wer darf das freche Gör in die Gruft bringen? Basta, wer sonst? Was bin ich hier eigentlich? Die einzige männliche Magd?'
'Gruft?', Meggie hatte geglaubt, dass die Gefangenen immer noch in den Netzen steckten, doch als sie in die Kirche traten, war nichts von ihnen zu sehen und Basta stieß sie ungeduldig zwischen die Säulen.
'ja, die Gruft!', fuhr er sie an. 'Aufbewahrungsort für Tote und solche, die es bald sein werden.'
Nichts verscheuchte böse Träume schneller als das Rascheln von bedrucktem Papier.
Bücher, LesenCornelia Funke in TintenherzThe night breathed through the apartment like a dark animal. The ticking of a clock. The groan of a floorboard as he slipped out of his room. All was drowned by its silence. But Jacob loved the night. He felt it on his skin like a promise. Like a cloak woven from freedom and danger.
Dunkelheit, NachtCornelia Funke in RecklessNobody loves only once.
Cornelia Funke in RecklessSince when does the butterfly ask about the caterpillar?
Cornelia Funke in RecklessWas soll ich tun?, dachte er. Sag schon. Was soll ich tun?
Aber der Mond gab ihm keine Antwort.
In fast jeder Geschichte, die Prospers Mutter erzählt hatte, war er vorgekommen - der Mond. Ein mächtiger Verbündeter, der Träume wahr machen konnte und Türen öffnete, wenn man aus dieser Welt in eine andere schlüpfen wollte.
Schneller und schneller drehten sich die Figuren, als stieße die Zeit selbst sie mit unsichtbarer Hand an. Prosper wurde schwindelig, als er versuchte, Scipio mit den Augen zu folgen. Er hörte ihn lachen, und plötzlich spürte er, wie sich ein seltsames Glücksgefühl in ihm breit machte. Das Herz wurde ihm leicht, als die Figuren an ihm vorbeiwirbelten, so leicht wie seit langem nicht mehr. Er schloss die Augen und ihm war, als verwandelte er sich in den geflügelten Löwen. Er breitete die Schwingen aus, flog davon. Hoch. Höher.
Cornelia Funke in Herr der DiebeDer Schnee sah im Mondlicht seltsam aus, wie Puderzucker auf einer Stadt aus Papier.
SchneeCornelia Funke in Herr der DiebeVictor musterte ihn, als hätte der große Mann gerade sein Hemd aufgeknöpft und ihm mit einem Lächeln gezeigt, dass er kein Herz in der Brust hatte.
Cornelia Funke in Herr der DiebeWenn ich Pinocchio wäre, würde meine Nase jetzt da vorn durch die Scheibe stoßen und alle Tauben der Stadt könnten darauf Platz nehmen...
Lügen, NasenCornelia Funke in Herr der DiebeEr musste lächeln, als er beobachtete, wie ihr Blick immer wieder nach draußen wanderte, zu den Flocken, die so langsam an den großen Fenstern vorbeischwebten, als drehe sich die Welt plötzlich in Zeitlupentempo.
SchneeCornelia Funke in Herr der DiebeKinder sind Raupen und Erwachsene sind Schmetterlinge. Und kein Schmetterling erinnert sich mehr daran, wie es sich anfühlte, eine Raupe zu sein.
Erinnerungen, Kinder & Kindheit, Alter, SchmetterlingeCornelia Funke in Herr der DiebeSie atmete immer noch schneller, wenn er neben ihr stand. Woher kommt die Liebe?
Liebe, Sehnsucht, VerliebenCornelia Funke in Reckless - Steinernes FleischWeder Menschen noch Goyl lebten lange genug, um zu begreifen, dass das Gestern ebenso aus dem Morgen geboren wurde wie das Morgen aus dem Gestern.
GesternCornelia Funke in Reckless - Steinernes FleischAus der Gegenwart wurde so schnell Vergangenheit und plötzlich trug die Zukunft fremde Kleider.
Veränderung, GegenwartCornelia Funke in Reckless - Steinernes FleischWenn ein Autor sein Buch an ein anderes Medium abgibt, an den Film oder an die Bühne, muss er den anderen Künstlern Freiraum lassen. Sonst können deren Medien nicht anfangen zu atmen.
Kunst, MedienCornelia FunkeEs ist egal, ob ein Kind ein Buch liest, ein Audiobuch hört oder einen Film sieht. Wichtig ist nur, dass Kinder mit Geschichten groß werden.
Kinder & Kindheit, GeschichtenCornelia FunkeDas Schreiben löst die Illusion vom individuellen Sein auf, und man wird Teil eines Ganzen. Das liebe ich am Schreiben: Cornelia ist mit einem Mal ganz viele.
SchreibenCornelia FunkeWahrscheinlich entsteht am Bildschirm eine andere Art von Denken als in einer Bibliothek. Sie kann aber genauso komplex sein, und sie kann Kreativität schulen und die Fähigkeit zu Teamarbeit.
Medien, Bibliotheken & BüchereienCornelia FunkeMeggie zerrte ihn so ungeduldig hinter sich her, dass er sich auf dem Flur die Zehen an einem Stapel Bücher stieß. Woran auch sonst? Überall in ihrem Haus stapelten sich Bücher. Sie standen nicht nur in Regalen wie bei anderen Leuten, nein, bei ihnen stapelten sie sich unter den Tischen, auf Stühlen, in den Zimmerecken. Es gab sie in der Küche und auf dem Klo, auf dem Fernseher und im Kleiderschrank, kleine Stapel, hohe Stapel, dicke, dünne, alte, neue ... Bücher. Sie empfingen Meggie mit einladend aufgeschlagenen Seiten auf dem Frühstückstisch, trieben grauen Tagen die Langeweile aus - und manchmal stolperte man über sie.
BücherCornelia Funke in Tintenherz - 2Ihr Vater hob den Kopf und blickte sie abwesend an, wie immer, wenn sie ihn beim Lesen unterbrach. Es dauerte jedes Mal ein paar Augenblicke, bis er zurückfand aus der anderen Welt, aus dem Labyrinth der Buchstaben.
BücherCornelia Funke in Tintenherz - 2Meggie fand, dass dieses erste Flüstern bei jedem Buch etwas anders klang, je nachdem, ob sie schon wusste, was es ihr erzählen würde, oder nicht.
BücherCornelia Funke in TintenherzUnter ihrem Kissen lag das Buch, in dem sie gelesen hatte. Es drückte den Einband gegen ihr Ohr, als wollte es sie wieder zwischen seine bedruckten Seiten locken. 'Oh, das ist bestimmt sehr bequem, so ein eckiges, hartes Ding unterm Kopf', hatte ihr Vater gesagt, als er zum ersten Mal ein Buch unter ihrem Kissen entdeckte. 'Gib zu, es flüstert dir nachts seine Geschichte ins Ohr.' - 'Manchmal!', hatte Meggie geantwortet. 'Aber es funktioniert nur bei Kindern.'
BücherCornelia Funke in TintenherzEs fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften.
Nacht, RegenCornelia Funke in TintenherzFrüher oder später hört man von jedem, der den Buchstaben das Atmen beibringen kann.
Schreiben, BuchstabenCornelia Funke in TintenherzDie Ideen kommen von überall und nirgendwo, von außen und von innen. Manchmal sind die Ideen einfach plötzlich da.
IdeenCornelia Funke (Autorin)Manche sagen, man kann die, die man liebt, nach dem Tod noch sehen. Dass sie einen besuchen, in der Nacht oder wenigstens in den Träumen, dass die Sehnsucht sie zurückruft, wenn auch nur für kurze Zeit.
Sehnsucht, TodCornelia Funke in Tintenherz'Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst drin gelesen hast. Schon mit den ersten Wörtern wird alles zurückkommen: die Bilder, die Gerüche, das Eis, das du beim Lesen gegessen hast... Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten.'
Vermutlich hatte er damit Recht. Doch Meggie nahm ihre Bücher noch aus einem anderen Grund auf jede Reise mit. Sie waren ihr Zuhause in der Fremde -vertraute Stimmen, Freunde, die sich nie mit ihr stritten, kluge, mächtige Freunde, verwegen und mit allen Wassern der Welt gewaschen, weit gereist, abenteuererprobt. Ihre Bücher munterten sie auf, wenn sie traurig war, und vertrieben ihr die Langeweile.
Denn sie muss aufregend sein, die andere Welt, so viel aufregender als die seine.
BücherCornelia Funke in Tintenherz'Ist er tot?', flüsterte sie.
'Das siehst du doch', sagte ihr Bruder.
'Holen die weißen Frauen ihn jetzt?'
Fenoglio schüttelte den Kopf. 'Nein, er geht ganz von allein zu ihnen', antwortete er leise. 'Du siehst es doch. Er ist schon fort. Aber sie werden ihn empfangen auf ihrem weißen Schloss. Es ist aus Knochen gebaut, doch es sieht wunderschön aus. Dort gibt es einen Hof, einen Hof voller duftender Blumen, und ein Seil aus Mondlicht ist darüber gespannt, nur für Wolkentänzer...'
Dafür würde ich der kleinen Hexe zu gern die Nase umdrehen, bis sie ihr verkehrt herum im Gesicht sitzt.
NasenCornelia Funke in TintenherzMan kann einen Schriftsteller als dreierlei ansehen: als Geschichtenerzähler, als Lehrer oder als Magier... aber das Übergewicht hat der Magier, der Zauberer.
Bücher, SchreibenCornelia Funke in TintenherzAch konnte man sich doch die Worte aus Hirn und Herz wegwischen und die Welt nur ein einziges Mal mit den eigenen Augen sehen.
BücherCornelia Funke in TintenherzBücher müssen schwer sein, weil sie eine ganze Welt in sich tragen.
BücherCornelia Funke in TintenherzManche Bücher müssen gekostet werden,
manche verschlingt man,
und nur einige wenige kaut man
und verdaut sie ganz.
Mit Zauberei hat das Geschichtenschreiben eben auch etwas zu tun.
SchreibenCornelia Funke in TintenherzDiese Männer begehrten nichts von dem, was anderen das Herz schneller schlagen ließ: Reichtümer, Macht, Ruhm... Nein, den Schwarzen Prinzen interessierte das alles nicht. Gerechtigkeit ließ sein Herz schneller schlagen. Mitleid. Liebe. Als hätte ihn das Leben nicht ebenso schlecht behandelt wie die anderen! Tritte und Schläge, Schmerzen und Hunger. Er hatte all das doch im Übermaß genossen. Woraus war das Mitleid gewachsen, das ihn trieb? Woher kam die Wärme seines dummen Herzens, das Lachen auf seinem dunklen Gesicht? Er sah die Welt einfach nicht so, wie sie war, das war die Erklärung, weder die Welt noch die Menschen, mit denen er so viel Mitgefühl hatte. Denn sah man sie so, wie sie waren, was sollte einem dann noch antreiben, für sie zu kämpfen oder gar zu sterben?
Herz, Märchen, Mitgefühl & Mitleid, WeltCornelia Funke in Tintenherz