Zitate und Sprüche aus Briefe aus dem Krieg

Zitate und Sprüche aus Briefe aus dem Krieg

Briefe aus dem Krieg (Originaltitel: Cartas da Guerra) ist ein Filmdrama des portugiesischen Regisseurs Ivo Ferreira aus dem Jahr 2016.

Und manchmal - oh- das ist das Schlimmste!- siehst du dann im Vorbeigehen deine eigene Fratze im Spiegel und es ist zum Erschrecken! Diese ausdruckslose, leblose, rötliche Visage, ich kann sie nicht mehr sehen.
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All diese fremden Geichter irdenen man lesen kann, denen Leidenschaft in den Mündern zittert oder denen Stupfsinn fahl und Matt in den Augenhöhlen hockt, die erregt sin in Erwartung der Freude oder die blasiert und empfindungslos und deren Gesicht ein einziger, lächerlicher, konventioneller Pudding ist.
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Und es war jammerschade, dass die Zeit so schnell verging, dass ich mich in die dumpfe, dunkle Bude begeben musste; ganz langsam, unendlich traurig und niedergeschlagen, bin ich zurück geschlendert. Mein Herz ist ganz leer vor Überdruss und meine Phantasie so lahm wie ein dreißig jährigem Pferd. Es ist zu traurig, so hoffnungslos; wenn mir jetzt jemand sagen würde, nur noch zwei Jahre und wenn ich dann die Gewissheit hätte, dass dann wirklich alles vorbei wäre, ich wäre unendlich glücklich. Diese Endlosikeit, dieses ewige Warten, ach, es zerrüttet mich vollständig.
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Vielleicht wird in mir nur die grässliche Trostlosigkeit dieser langen Jahre wach, wenn ich heute noch manchmal überrascht werde von meinen Tränen, dann ergreift mich eine Trauer und eine Schwermut, unermässlich und unsagbar, ich glaube zu verbluten.
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Wenn man sich manchmal so recht seiner Lage bewusst wird und alles richtig überlegt, wie, wo und unter welchen Umständen, und Leuten man leben muss, dann wird es doch zu viel.
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Nichts bedrückt mich so sehr wie eine Masse - ich hasse den Menschen in der öffentlichen Ansammlung.
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Es geht mir immer viele durch den Kopf in diesen unzähligen Stunden, aber das meiste, fast alles, habe ich wieder vergessen wenn die Sonne aufgeht. Doch irgendwo in meinem Innerern wird es wohl bewahrt bleiben.
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Ach, diese krankhafte Ungeduld meines Wesens die mich alles früher erzwingen lassen will als möglich ist; diese Ungeduld die sich immer wieder selbst auf die Folter spannt.
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Ist es nicht unglaublich, dass wir maßlos unter unserer Einsamkeit Leiden und uns doch mit einer brennenden Sehnsucht wünschen, allein zu sein?
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Mein größter Wunsch geht nur dahin, dass wir uns alle nächstens, zu einem glücklichen Leben, wieder zusammen finden .
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Immer nur von einem Stelldichein zum anderen.
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Aber das sind dann nur Träume von Dingen, an deren Verwirklichung zu Glauben, man völlig unfähig geworden ist.
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Jedenfalls will ich mich nicht mehr von meiner quälenden Ungeduld stören lassen, die mich leer macht und öde und alle Freude aus meinem Herzen nimmt; ich will die Unruhe meines Herzens bezähmen und sie nicht sterben lassen an dieser vernichtenden Ungeduld.
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Kein Gedanke kann leer genug sein für dieses Gesindel; ach, diese von billigen Lüsten, von Genusssucht und kalter Fremdheit gezeichneten Gesichter, ach wenn man sie immer, immer wieder an sich vorbei ziehen sieht, man könnte wirklich soweit kommen, sich vor Verzweiflung auf zu hängen.
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Ich hatte eine Nervenkriese durch zu machen, die mich mindestens drei Pfund Körpergewicht gekostet hat.
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Ich werde nichts überhasten, sonst ist meine Mühe umsonst.
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Die Masse ist doch ein grausames und charakterloses Gebilde, so als elementärer Klumpen gesehen, während doch die einzelnen , fast alle, menschlich sympathisch sind.
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Man kann das Leben nicht nach Zuständigkeit einteilen.
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Vielleicht ist es wirklich leicht, und ich habe es in 4 Jahren nicht zuwege gebracht. Ein Schwachkopf ohnegleichen.
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Es gibt doch unsagbar viele Leute, die nur schwätzen, buchstäblich um des Schwätzens allein Willen, diese Erkenntnis hat mich maßlos bedrückt.
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Ich Klage nicht über mein Leben, sondern mich bedrückt die Unerbittlichkeit des Schicksals.
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Irgendwie bin ich verwundet, blutend vor Sehnsucht nach Hause, nach einem Leben, einem Werk, nach dem wilden, berauschend schönen Strom des Lebens.
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All diese Dinge, die es einfach nicht Wert sind gedacht zu werden.
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Das ist die größte Qual und das größte Opfer, das wir uns Tag und Nacht in Gesellschaft von Wesen befinden müssen, mit denen kein menschliches Wort zu sprechen ist.
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Aber ich verliere den Mut nicht und vor allem nie die Hoffnung, dass unser beider Leben einmal beginnen wird.
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Ist es Sentimentalität, wenn man sich das Bild des Friedens hier auszumalen sucht ?
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Die Hoffnung ist eine stark duftende, riesenhafte Blume, die oft die Vernunft betäubt.
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Man muss sich fragen was im Gehirn eines so völlig Geist- und empfindungslosen, menschlichen Wesen vor sich geht.
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Eine Familie, die keine schwarzen Schafe hat, ist keine charakteristische Familie.
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Köln eine Stadt - nebenbei eine Großstadt.
Es gäbe nur - Kronsorgeler lächelte wirklich liebenswürdig - einen einzigen, einen kleinen Fehler. Ja, ich weiß, sagte er, ich fahre zu oft nach Heidelberg.
Heinrich Böll - Du fährst zu oft nach Heidelberg, 1977
Köln ist nicht perfekt, aber vollkommen, es ist vollkommen Köln.
Kein Wunder, dass zwischen Dortmund und Duisburg, wo Weiß nur ein Traum ist, die Brieftaube ihre besten Freunde hat.
Heinrich Böll - Im Ruhrgebiet, 1958
Ordnung ist das halbe Leben - woraus mag die andere Hälfte bestehen?
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Die einzige Drohung, die einem Deutschen Angst einjagt, ist die des sinkenden Umsatzes.
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Diejenigen, die wir lieben, verlassen uns nie wirklich, Harry. Es gibt Dinge, die kann uns der Tod nicht zerstören.
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Wirkliche Einsamkeit hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, wie alleine man ist.
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Wir müssen uns darauf einstellen, dass es das Normale nicht gibt. Es gibt auch nicht das neue Normale, sondern es gibt nur die dauerhafte Veränderung.
Miriam Meckel - September 2020

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